Trachtenfest Zürich Juni 2024

Ankunft und Erste Eindrücke

Die warme Abendsonne tauchte die Altstadt von Zürich in ein goldenes Licht, als ich mit meiner Kamera ankam. Schon von weitem konnte man die lebhaften Klänge traditioneller Volksmusik hören. Der Hauptplatz war erfüllt von einer lebendigen Mischung aus Farben, Klängen und Düften. Frauen und Männer in prächtigen Trachten, die mit handwerklicher Sorgfalt gefertigt wurden, wandelten durch die Straßen. Die Vielfalt der Trachten – von den schlichten, aber eleganten Kleidern aus dem Appenzell bis zu den aufwendig bestickten Kostümen aus dem Wallis – war atemberaubend.

Ein Fest der Begegnungen

Als Fotograf versuche ich, nicht nur die Oberfläche einzufangen, sondern auch die Geschichten dahinter. Ich näherte mich einer Gruppe älterer Damen, die in wunderschönen Trachten gekleidet waren, und bat um ein Foto. Sie lachten herzlich und posierten stolz vor meiner Linse. In ihren Augen sah ich nicht nur Freude, sondern auch Stolz und Verbundenheit mit ihren Wurzeln. Eine von ihnen, Frau Müller aus Bern, erzählte mir, dass sie diese Tracht von ihrer Großmutter geerbt habe. Jedes Stück, jede Stickerei habe eine Geschichte, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Musik und Tanz

Im Zentrum des Platzes wurde eine Bühne aufgebaut, auf der verschiedene Musikgruppen und Tanzensembles aus der ganzen Schweiz ihre Künste präsentierten. Die Musik war ein pulsierender Herzschlag des Festes, der die Menschen zusammenbrachte. Ich fing Momente ein, in denen junge Paare sich in traditionellen Tänzen wie dem Ländler drehten, ihre Bewegungen synchron und voller Lebensfreude. Die Energie war ansteckend, und ich fand mich oft selbst im Takt der Musik wippen, während ich fotografierte.

Kulinarische Genüsse

Zwischen den Auftritten zog mich der verlockende Duft der Stände an, die traditionelle Schweizer Köstlichkeiten anboten. Rösti, Raclette und Bratwurst – alles frisch zubereitet und mit einem Lächeln serviert. Ich fotografierte die dampfenden Teller, die Hände, die sie entgegennehmen, und die zufriedenen Gesichter der Menschen, die das Essen genossen. Diese Bilder erzählten Geschichten von Genuss und Gemeinschaft.

Das Lichtspiel des Abends

Als die Sonne unterging, veränderte sich die Atmosphäre des Festes. Lichterketten und Laternen tauchten den Platz in ein warmes, sanftes Licht. Die Farben der Trachten wirkten noch lebendiger im Kontrast zur Dämmerung. Es war ein magischer Moment, den ich festhalten wollte – die Harmonie zwischen Tradition und dem Zauber der Nacht. Besonders beeindruckend war ein kleines Mädchen, das mit einem leuchtenden Papierlaternen in der Hand über den Platz lief. Ihr Lächeln und die Freude in ihren Augen waren pure Magie.

Die Menschen hinter den Trachten

Mein Ziel war es, die Menschen hinter den Trachten sichtbar zu machen. So sprach ich mit Herrn Schneider, einem älteren Herren aus Graubünden. Er erzählte mir von der Bedeutung seiner Tracht, die nicht nur ein Kleidungsstück, sondern ein Symbol für seine Identität sei. „Jedes Mal, wenn ich sie trage, fühle ich mich mit meiner Heimat und meiner Geschichte verbunden“, sagte er. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit und der Stolz auf die eigene Kultur spiegelten sich in seinen Augen wider, als ich sein Porträt aufnahm.

Fazit

Das Trachtenfest in Zürich war für mich als Fotograf eine Quelle unzähliger inspirierender Momente. Es war mehr als nur ein Fest – es war ein lebendiges Museum, ein Ort der Begegnung und ein Spiegel der schweizerischen Kultur und Tradition. Durch meine Linse konnte ich die Freude, den Stolz und die Gemeinschaft einfangen, die dieses Fest ausmachen. Ich verließ den Platz mit einer Fülle von Bildern und Erinnerungen, die die Lebendigkeit und Schönheit dieses einzigartigen Ereignisses widerspiegeln.